Ob Dr. Aris Kaschefi Recht behält? „Automaten“, ist der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft e.V. (BDV) überzeugt, „ersetzen in Betrieben mehr und mehr die Kantinen.“ Der Grund ist simpel: Über die Automaten können problemlos auch frische Mahlzeiten ausgegeben werden. Kaschefi beobachtet: „In kleineren Betrieben bilden Automaten meist das einzige betriebsinterne Verpflegungsangebot. Das gilt zumal dort, wo die Kantine aufgrund der hohen Betriebskosten nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann.“ Der BDV-Geschäftsführer weiß: „Mehr als 80 Prozent der Getränke- und Verpflegungsautomaten stehen in Betrieben.“
24-Stunden-Verkauf mit Automaten
Aufgrund der modernen Cook & Chill-Verfahren sind im Lebensmittelbereich die Vending-Möglichkeiten fast unbegrenzt. Das beginnt bei der Frühstücksversorgung mit belegten Brötchen und Joghurt, geht über warme Mittagsmenüs und Salatangebote bis hin zur Zwischenverpflegung mit Wiener Würstchen oder Frikadellen. Pommesautomaten oder Pizzautomaten gehören ebenfalls zum Portfolio.
Eine steigende Zahl der Füllprodukte-Hersteller bietet seine gesunden Snacks sogar in automatengerechten Größen an, erkennt der BDV. Ob es der frische Salat ist, ein Apfel oder der gesunde Vollwert-Riegel – all das lässt sich bereits jetzt aus Automaten verkaufen.
Dr. Aris Kaschefi bringt einige der Vorteile von Vending-Automaten auf den Punkt. „Die große Vielfalt an Getränke- und Verpflegungsautomaten", sagt er, "entspricht zunehmend den differenzierten Wünschen der Kunden. Der Verkauf von Getränken und Snacks rund um die Uhr kommt dem Verzehrverhalten der heutigen Konsumenten entgegen. Und: Moderne Automaten besitzen einen hohen Zuverlässigkeits-Grad.“
„Noch dominieren Münzsysteme“
Gemäß den aktuellen Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft e.V. beläuft sich der Gesamtumsatz beim Verkauf von Getränken und Snacks aus Vending-Automaten in der Bundesrepublik auf etwa 3,11 Milliarden Euro. Das Verkaufsvolumen verteilt sich zu 73 Prozent auf Heißgetränke, 14 Prozent auf Snacks und zu 13 Prozent auf Kaltgetränke. Rund 550.000 Automaten werden betrieben. Pro Tag „spucken“ sie 15,2 Millionen Getränke und Snacks aus.
Befragt nach Branchen-Entwicklungen, ergänzt Dr. Kaschefi, dass die Datenfernübertragung vom und zum Automaten heute bei einer wachsenden Zahl von Geräten umgesetzt sei: „Das macht die Automaten kundenfreundlicher und reduziert den Service-Aufwand.“ Für ebenfalls bemerkenswert hält er die zunehmende Vielfalt bei den Bezahlverfahren am Automaten. „Noch dominieren Münzsysteme“, erläutert Dr. Kaschefi, „doch 25 Prozent aller Vending-Automaten sind bereits mit bargeldlosen Zahlungssystemen ausgestattet. Kontaktlose Chip- und Kreditkarten sowie Smartphone-Bezahlsysteme funktionieren an Vending-Automaten technisch einwandfrei.“ Der Einsatz von Bezahl-Apps und NFC-Technologien sei ebenso problemlos möglich.