Nachgefragt bei Sascha Murbacher

Sascha Murbacher weiß: Gerade Fisch- und Fleisch-Ersatzprodukte reagieren teilweise empfindlich auf Hitze als das Original. Foto: Murbacher, Lena Gadanski/iStock/Getty Images
Redaktion 25.04.2023 MAGAZIN  |  Kochkunst  |  Konzepte

Sascha Murbacher ist gelernter Koch und hat 2022 gemeinsam mit seinem Team die erste Deutsche Vegane Grillmeisterschaft in Bad Windsheim gewonnen. Im Interview verrät er Tipps rund ums vegane Grillen.

KÜCHE: Was sollten Kolleg:innen beim veganen Grillen beachten?
Sascha Murbacher:
Grundsätzlich kann ich nur sagen: Runter vom Gas. Gerade Fisch- und Fleischersatzprodukte reagieren teils empfindlicher als das Original, wodurch die Textur schnell an Gummi oder Pappe erinnern kann. Wie auch im konventionellen Bereich muss zudem die Bräunungs- und Garphase voneinander getrennt werden. Mein Tipp: Stets die Kerntemperatur im Auge behalten. Um das Beste aus Ersatzprodukten herauszuholen, sollte hier auch der gesamte Fertigungsprozess neu gedacht werden. Einfach mal trauen und machen, Übung macht den Grillmeister.

Gibt es Trends, die sich beim veganen Grillen durchgesetzt haben?
Hier gibt es verschiedene Meinungen, vor allem bezüglich des Angebots von veganen Ersatzprodukten und neuerdings auch Insekten. Als bekennender Fleischesser behaupte ich, dass vegane Burger auf dem Grill sicherlich nicht mehr wegzudenken sind. Meine große Hoffnung ist, dass wir einmal an einen Punkt kommen, an dem beides (also konventionelles Fleisch und Ersatzprodukte) nebeneinander ohne Grundsatzdiskussionen koexistieren können. Das hätte in vielen Bereichen große Vorteile und eines ist sicher: Die „Verzehrwende“ hat gerade erst begonnen.

Am 21. und 22. April fand die zweite Vegane Grillmeisterschaft in Bad Windsheim statt. Für den ersten Platz hat es diesmal nicht ganz gereicht. Was haben Sie auf den Grill gelegt?
Zum Publikumswettbewerb am Freitag sind wir mit einem veganen Döner antreten. Am Samstag war die Titelverteidigung, bei der wir – wie auch letztes Jahr – einige spannende Produkte, darunter Analoga zu Teilen von Rind, Schwein, Geflügel und Lachs, sowie Desserts und Backwaren, vorgestellt haben. Unter anderem gab es bei uns eine Lachs Alternative von der Zwetschgenholzplanke, Boneless Ribs, Steak, Chorizo und als Dessert Erdbeerknödel, Haferbrownie mit Kokoseis und Kaiserschmarrn.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Murbacher.
 

Mehr Informationen zu Sascha Murbacher unter: www.postcarnivore.de