Der digitale Vernetzungsworkshop der Initiative Bio unterstützt die Stadt Frankfurt bei der Verwendung von mehr Bio-Lebensmitteln in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung. Bei einem digitalen Workshop wurden gemeinsame Schritte besprochen.
Rund 30 Akteure der öffentlichen Außer-Haus-Verpflegung in Frankfurt, der Ernährungsrat sowie regionale Partnerinitiativen und Mitarbeitende des Schulamts der Stadt Frankfurt kamen am 12. November für einen digitalen Vernetzungsworkshop der bundesweiten Initiative „Bio Bitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zusammen. Dabei wurde erörtertet, wie der Anteil an Bio Lebensmitteln in den kommunalen Einrichtungen der Mainmetropole erhöht werden kann. Der Fokus des Workshops lag vor allem auf dem Austausch von Erfahrung und Wissen. Geplant und umgesetzt wurde die Veranstaltung der FiBL Projekte GmbH in Zusammenarbeit mit dem Dezernat für Umwelt und Frauen Frankfurt sowie dem Ernährungsrat Frankfurt.
„Schulen machen Bio – nun soll Bio Schule machen“
Im Bereich der Schulverpflegung sei Frankfurt laut Bildungsdezernentin und Stadträtin Sylvia Weber auf dem richtigen Weg. Zu Jahresbeginn habe die Kommune nämlich gemeinsam mit dem örtlichen Ernährungsrat, Eltern, Schülervertretungen und zuständigen Ämtern neue Vergabekriterien für das Mittagessen in städtischen Schulen festgelegt. Womit der verbindliche Bio-Anteil von zehn auf 30 Prozent gestiegen ist. Zusätzlich sollen regionale und saisonale Produkte bevorzugt werden und Convenience-Produkte nur noch begrenzt Verwendung finden.
Schulen könnten auch eigene Anforderungen an Caterer stellen und damit im Vergabeverfahren mitsprechen, weiß die Bildungsdezernentin. Damit das auch funktioniert, sollen Schulen künftig einzeln und nicht mehr im Verbund ausgeschrieben werden. „Wir wollen damit nicht nur mehr regionale Bio-Lebensmittel auf den Teller bringen, sondern auch kleineren, flexibel agierenden Catering-Unternehmen aus der Region die Chance bieten, sich passgenau zu den Anforderungen von Schulen und Eltern zu bewerben“, sagte Bildungsdezernentin Weber. „Die Erfahrungen seit Jahresbeginn sind sehr zufriedenstellend. Immer mehr lokale und regionale Unternehmen beliefern inzwischen die Schulen gemäß der neuen Vergaberichtlinien oder bereiten das Essen direkt in den Schulküchen zu.“, so Weber weiter.
Aktueller Status in Frankfurt
In der Region gäbe es eine Vielzahl an Anbietern von Bio-Produkten, weiß Nicole Nefzger von der FiBL Projekte GmbH. Das Bundesland Hessen nehme mit über 15 Prozent ökologisch bewirtschafteter Anbaufläche eine Vorreiterrolle ein bei der Förderung des Öko-Landbaus – in den kommenden fünf Jahren soll dieser Anteil auf 25 Prozent steigen, so Nefzger weiter. Dafür müsse jedoch die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln speziell in der Gemeinschaftsverpflegung steigen. Ihr Zwischenfazit: Die Voraussetzungen seien aktuell besser denn je, um mehr Bio in öffentlichen Küchen in Frankfurt einzusetzen.
Zuversicht für mehr Bio
Anke Brückmann, verantwortliche Referentin der Initiative Bio Bitte bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, freute sich über den Austausch aller Beteiligten und zeigte sich zuversichtlich, dass der Vernetzungsworkshop einen Beitrag zu mehr Bio in öffentlichen Küchen Frankfurt leisten konnte: „BioBitte hat das Ziel, den Bio-Anteil in der AHV bundesweit auf 20 Prozent und mehr zu steigern. In anderen Kommunen konnten wir mit unseren Veranstaltungen bereits wesentliche Impulse für einen höheren Bio-Anteil in den öffentlichen Küchen setzen – dies wollen wir nun auch in Frankfurt erreichen.“
Mehr zum Thema Bio und aktuelle Trends in der Schulverpflegung finden Sie in unserem Titelthema der KÜCHE 12/2020.
BIO BITTE
Mit der Initiative „Bio Bitte“ werden Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung, Vergabewesen und Verzehreinrichtungen Möglichkeiten aufgezeigt, wie der Einsatz von mehr Bio in der AHV öffentlicher Küchen angestoßen und vorangetrieben werden kann. Die Förderung des Einsatzes von Bio-Produkten in der AHV ist Teil der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau des BMEL. Bio Bitte wird im Auftrag des BMEL im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft durchgeführt.
www.bio-bitte.info