Lena Schmitz aus Waxweiler holte beim Culinary World Cup in Luxemburg zusammen mit der deutschen Jugend-Köche-Nationalmannschaft Gold und Silber in zwei Kategorien. Wir haben die 23-Jährige gefragt, was sie zu unserem aktuellen Schwerpunktthema Kochausbildung zu sagen hat …
KÜCHE: Frau Schmitz, Sie sind mit Ihrer Ausbildung zur Köchin schon weit gekommen, sind u. a. Teamkapitänin der Jugendnationalmannschaft. Die gastronomische Ausbildung in Deutschland scheint also in Ihrem Fall besser zu sein als ihr Ruf?
LENA SCHMITZ: Ich hatte das Glück, im Gasthaus Herrig in Meckel eine sehr gute Ausbildung zu genießen. Wenn sich der Ausbildungsbetrieb Zeit für den Nachwuchs nimmt und ihm Freiräume lässt, damit er Dinge ausprobieren und Hintergrundwissen erlangen kann, dann bleibt der Spaß an der Arbeit erhalten. Er macht die Köche selbstbewusster und stolzer auf ihre Branche – die völlig zu Unrecht einen relativ schlechten Ruf hat.
KÜCHE: Oft wird der angeblich zu raue Ton in den Profi-Küchen kritisiert. Welche Meinung haben Sie zu diesem Punkt?
LENA SCHMITZ: Ich persönlich kenne aus eigener Anschauung oder Betroffenheit keine rabiaten Geschichten von cholerischen Chefs. Aber natürlich weiß ich, dass der respektvolle Umgang in den Küchen manchmal zu wünschen übrig lässt, was jedoch sowohl für Ausbilder als auch für Auszubildende gelten kann. Schließlich ist der Stresspegel hoch und das Zeitfenster schmal. Trotzdem weiß ich aus vielen Küchen, dass letztlich wesentlich häufiger miteinander gelacht als geschimpft wird.
KÜCHE: Der Nachwuchsmangel spitzt sich bekanntermaßen zu. Was tun? Ist mehr Geld das entscheidende Lockmittel?
LENA SCHMITZ: Ich denke, dass die junge Generation viel mehr Wert darauf legt, Sinn und Spaß in ihrer Arbeit zu finden. Der Faktor Geld ist im Zweifel nicht mehr der entscheidende. Trotzdem muss natürlich angemessen bezahlt werden – so dass der junge Mensch tatsächlich den Kopf frei hat, um in der Küche in seinem Element sein und gute Leistungen bringen zu können.Was bei der Nachwuchssuche meines Erachtens zu kurz kommt, ist der Einsatz von Auszubildenden als „Branchen-Botschafter“.