Die Anschaffung von neuen Küchengeräten und -maschinen ist essenziell, um konkurrenzfähig und erfolgreich zu bleiben. Allerdings ist der Neukauf mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden, den gerade kleinere Betriebe im Gastgewerbe kaum stemmen können. Wie sehen die Alternativen aus?
Moderne Technik und Ausstattung sind in der Gastronomie ein Garant für reibungslose Arbeitsabläufe und das langfristige Einsparen von Kosten. Doch gerade für kleine und mittelständische Betriebe stellt die Neuanschaffung von leistungsfähigen Geräten eine enorme finanzielle Herausforderung dar. Während größere Betriebe zur Finanzierung von Gastromaschinen leichter auf spezielle Investitionskredite zurückgreifen und durch eine größere Abnahmemenge die Stückkosten reduzieren können, bedeutet der Neukauf für Mittelständler eine finanzielle Belastung, verbunden mit einer verringerten Liquidität.
Alternative Gebrauchtkauf und Retrofitting
Die einzige Option ist die Neuanschaffung jedoch nicht: Für kleine Betriebe gibt es Anschaffungsalternativen wie den Gebrauchtkauf, das Retrofitting (Nachrüstung) oder das Leasing, um die Ausstattung mit modernen Geräten auf dem neuesten Stand der Technik zu gewährleisten. Der Kauf von gebrauchten Warmhaltegeräten, Industriespülmaschinen
oder Herden ist eine kostengünstige Alternative zum Neukauf, da die Küchengeräte ab dem Tag ihrer Nutzung an Wert verlieren.
So liegt der Anschaffungspreis nicht selten 50 Prozent unter dem Neupreis. Gebrauchte Geräte können direkt von anderen Unternehmen übernommen werden und haben ihre Funktionsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt. Gebraucht bedeutet zudem nicht gleich unbrauchbar. Teilweise sind gebrauchte Maschinen in neuwertigem Zustand. Zu berücksichtigen ist bei der Anschaffung von gebrauchten Gastromaschinen jedoch, dass die Herstellergarantie bereits abgelaufen sein kann. Achten Sie zudem darauf, ob die Geräte über entsprechende TÜV- und Prüfsiegel verfügen, die sicherstellen, dass sie instandgehalten wurden und weiterhin nutzbar sind.
"Berücksichtigen Sie beim Kauf einer gebrauchten Küchenmaschine immer den Kosten- sowie den Zeitaufwand für Instandsetzung und Wartung. Fehlen diese Kostenpositionen in Ihrer Kalkulation, kann Sie ein gebrauchtes Gerät am Ende mehr kosten als ein neues."
Thomas Grün
Nachteilig beim Kauf gebrauchter Küchengeräte und Gastromaschinen ist weiterhin, dass sie bereits verschlissen sein können oder die Technik veraltet ist. Mittels Retrofitting können Hard- und Software generalüberholt werden, um die Geräte sicherer und effizienter zu machen und ihren Wartungsaufwand zu minimieren.
Mieten statt kaufen: Vor- und Nachteile
Das Leasing von Küchengeräten und -maschinen stellt eine weitere Alternative zum Neukauf dar. Der Gastronom erhält vom Leasinggeber gegen eine monatliche Gebühr das Nutzungsrecht für eine Maschine. Der Vorteil ist hierbei, dass stets die modernsten Geräte zur Verfügung stehen und diese in einem einwandfreien Zustand sind.
Das Leasing kann für Gastronomen vor allem in Zeiten von Nachfragespitzen eine sinnvolle Alternative darstellen. So können Geräte beispielsweise über die Sommermonate flexibel hinzugeleast werden, um der Nachfrage begegnen zu können, ohne direkt in neue Maschinen investieren zu müssen.
Eine dauerhafte Lösung ist das Leasing hingegen nicht. Die monatlichen Leasingraten überschreiten mit zunehmender Leasingdauer die Anschaffungskosten eines Neukaufs. Zu berücksichtigen ist ebenfalls, dass die Küchenmaschinen während des Nutzungszeitraums instandgehalten und gepflegt werden müssen. Sind sie bei der Rückgabe nicht in einwandfreiem Zustand, entstehen gegebenenfalls weitere Kosten. Hier empfiehlt es sich, den Vertrag unbedingt genau zu betrachten.
THOMAS GRÜN
Der Maschinenbauingenieur ist Gründer des weltweit ersten Gebrauchtmaschinenmarktplatzes resale.de, der 1996 online ging. Grün ist es nach eigener Aussage ein besonderes Anliegen, die Branche zu vernetzen und Käufer wie Verkäufer aus aller Welt erfolgreich zusammenzubringen.
www.resale.de