Beim 1. Gastro-Politik-Dialog der METRO, der im Rahmen der INTERNORGA 2019 in Hamburg stattfand, diskutierten Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP), DEHOGA Präsident Guido Zöllick, Sternekoch Tim Raue, Gastronomen Dirk Schipper und METRO Deutschland CEO Thomas Storck über die Zukunft der Gastronomie und den Erhalt der gastronomischen Vielfalt in Deutschland.
Zu viel Bürokratie, starre Arbeitszeitregulierungen, Fachkräfte- und Nachwuchskräftemangel, mangelnde Digitalisierung, sowie steuerliche Komplexität – das sind nur einige von vielen Herausforderungen, denen sich der Gastronomiebetrieb heute stellen muss.
Nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) arbeiten ca. 2,2 Millionen Beschäftigte in 222.000 Betrieben in Deutschland. Doch seien viele Wirtinnen und Wirte aus Verzweiflung bereits kurz davor aufzugeben, so der „Gastronomie Report“ Anfang März in einem „Brandbrief an die Politik“.
Denn in der Praxis zeigen sich hohe Hürden für den Wirtschaftsmotor Gastgewerbe, der gleichzeitig wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und, nicht zu vergessen, ein Faktor für Lebensqualität ist: Bürokratie, Arbeitszeitregulierungen und Steuerlasten. Dazu kommt: Die Gastronomie ist eine der am wenigsten digitalisierten Branchen Deutschlands.
Einigkeit bei der Panel-Diskussion
Dass Gastronomie in der Praxis vor großen Herausforderungen steht betonten die Gastronomen bei der Diskussion. Der Berliner Sternekoch Tim Raue hob hervor, wie enorm viel Kraft ein Restaurant kostet. Doch vor allem der Fachkräftemangel macht dem Unternehmer zu schaffen: „Gerade an Kellnern und Köchen fehlt es. Wir versuchen zwar Personal auszubilden, aber die Bewerberzahlen sind bundesweit zurückgegangen, das merken wir extrem. Leider wird der Nachwuchsmangel vom Staat einfach nicht anerkannt“, sagte Tim Raue.
Dirk Schipper, der mit seinen Foodtrucks „Devil Soups“ in Hamburg und Umgebung unterwegs ist, ging noch weiter: „Die Bürokratie frisst die Gastronomie auf – damit hat wirklich jeder Gastronom zu kämpfen. Es müssen Freiräume für unternehmerische Lösungen geschaffen werden. Kleinunternehmer brauchen politische Unterstützung für liberale Ansätze.“
Viele der erfahrenen Gastronomen im Publikum nehmen in ihrem Alltag die von Tim Raue und Dirk Schipper genannten Anzeichen wahr. Einigkeit herrschte daher bei den Forderungen an die Politik: „Für eine erfolgreiche Zukunft der Gastronomie brauchen wir eine Politik, die uns Zeit und Luft lässt, das zu tun, was wir am besten können: Gastgeber sein. Zu unseren Kernanliegen gehören deshalb flexible Arbeitszeiten, der Abbau von Bürokratie und gleiche Steuern für Essen“, fasste Guido Zöllick, Präsident des DEHOGA Bundesverbands, zusammen.
Wolfgang Kubicki betonte unterdessen, dass die Politik dem Gastgewerbe das Geschäft erleichtern müsse: "Politisches Ziel muss es sein, die typisch deutsche bürokratische Regelungsfreude auch im Bereich der Gastronomie angemessen einzubremsen“, so der Bundestagsvizepräsident und stellvertretende FDP-Vorsitzende.
Entlastung bei der täglichen Arbeit
Thomas Storck, CEO von METRO Deutschland, beschrieb die Bemühungen des Großhändlers den Alltag der Gastronomen zu erleichtern: „Wir verstehen die Bedürfnisse und Sorgen der Gastronomie. Dazu gehört für uns natürlich auch ihnen mit Veranstaltungsformaten wie dem Gastro-Politik-Dialog eine Plattform zu geben.“
Auch in ihrer täglichen Arbeit entlastet METRO Deutschland Gastronomen mit seinen Sortimenten, Belieferungsservices und einer breiten Palette an digitalen Lösungen, wie etwa der neu eingeführten Online-Plattform für Gastronomen Dish (www.dish.co), erläuterte Storck abschließend.