Wolfgang Kropp weiß, welcher Filter in welches Gastronomie-Equipment gehört, damit die Qualität von Speisen und Getränken stimmt. Seine Mission ist es, Profis zu zeigen, dass sie mit dem richtigen Wasserfilter ihre Profimaschinen schützen und viel Geld sparen können. Im Interview gibt der Experte hilfreiche Tipps.
KÜCHE: Herr Kropp, was heißt eigentlich „der richtige Filter“?
WOLFGANG KROPP: Ein Filter ist dann richtig, wenn das Ergebnis, sprich das Wasser stimmt. Das hängt wiederum davon ab, welches Equipment der Profi hat. Für Dampfgarer, Backöfen und Spülmaschinen beispielsweise braucht er einen Filter, der verhindert, dass die Düsen der Geräte verkalken und die Scheiben bzw. die Trinkgläser blind werden. Für die Kaffeemaschine muss es ein Filter sein, der genau die richtige Mineralienmenge im Wasser lässt, denn Mineralien sind Geschmacksträger. Zu viele oder zu wenige beeinflussen die Qualität des Kaffees erheblich. Das gilt übrigens auch für Tee. Daher ist es sinnvoll, mithilfe eines Profis das Wasser zu analysieren, damit genau der richtige Filter für die jeweilige Anwendung zum Einsatz kommt.
Was ist für Ihre Kunden beim Filter neben der Filtrationsqualität das Wichtigste?
Im HoReCa-Bereich ist es das einfache Handling. Die Kunden brauchen eine Plug-and-Play-Lösung. Der Filter muss einfach und schnell zu wechseln sein. Und das sind unsere Filter definitiv. Das ist übrigens ein USP unserer Produkte, das bestätigen uns unsere Handelspartner und Gastronomiekunden immer wieder.
Wie beeinflussen Wasserfilter den Geschmack der Produkte?
Wie ich schon erwähnt habe, ist der Einfluss von Filtern auf den Geschmack von Heißgetränken sehr groß. Ob Sie Tee- oder Kaffeeliebhaber sind: 98 bis 100 Prozent Ihres Getränkes besteht aus Wasser, daher muss es geschmacklich einwandfrei sein. Bei Speisen, wo Wasser praktisch nur zum Garen oder Backen genutzt wird, steht die einwandfreie Funktion der Geräte im Vordergrund. Denn wenn das Equipment nicht richtig arbeitet, laufen Gar- oder Backvorgang nicht gleichmäßig ab. Das schmecken und sehen Sie dann am Endprodukt. Außerdem können die Glasscheiben an den Sichtbacköfen und Kombidämpfern blind, also unansehnlich werden. Stellen Sie sich Backshops vor, in denen die Öfen für jeden Gast sichtbar sind, und diese haben dann blinde Scheiben welche so aussehen, als wäre der Backofen nicht ordentlich gereinigt worden. Das wirkt nicht besonders vertrauenserweckend.
Kommen wir zum Thema Nachhaltigkeit: Was passiert mit den erschöpften Filterkartuschen?
Die nehmen wir zurück und das sehr gern und aus Überzeugung. Aktuell bekommen wir etwa 85 Prozent wieder. Schon seit 1992 recycelt BRITA als erstes Unternehmen in der Branche seine erschöpften Filterkartuschen in der eigenen Wiederaufbereitungsanlage in Wehen. Der Ionenaustauscher wird unter strikten Qualitätskontrollen regeneriert und komplett in den BRITA Kartuschen-Stoffkreislauf eingegliedert. Die Aktivkohle wird als Rohmaterial z. B. in der Abwasserbehandlung oder als Brennstoff wieder verwendet. Die Kartuschenhülle kommt als Granulat in der Kunststoffindustrie zum Einsatz. Ich freue mich persönlich sehr, dass BRITA dieses Thema proaktiv angeht. Denn nachhaltiges Handeln ist unsere Zukunft.
Noch eine Frage zum Schluss: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass wir wieder zur Normalität zurückfinden. Dass wir nicht ständig nach „höher, schneller, weiter“ streben, sondern bewusster und nachhaltiger leben. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist aus meiner Sicht, dass wir die internationalen Abhängigkeiten in unseren Lieferketten reduzieren. Denken Sie an ein Fahrrad: Rahmen und Batterien kommen aus China, Bremsen aus Malaysia, die Schaltung aus Japan und der Sattel aus Taiwan. Solche Abhängigkeiten vermeiden wir bei BRITA heute schon. Daher haben wir ein eigenes Filterproduktionswerk in Bad Camberg. Und wir investieren in den Standort Deutschland. Damit profitieren auch unsere Kunden von unserer Nachhaltigkeitskompetenz.
Vielen Dank, Herr Kropp.