Archäologische Funde beweisen: Honig kannten bereits die Völker der alten Hochkulturen in Mesopotamien, Babylonien und Ägypten. Honig und Biene hatten eine wichtige, teilweise religiöse Bedeutung. In Ägypten galt Honig sogar als Zahlungsmittel. Auch in der Bibel stößt man mehrfach auf die Erwähnung von Honig als Gottesgeschenk. Die Imkerei wurde in allen Kulturen betrieben.
Nektar oder Tau
Honig entsteht durch Bienen, die auf der Suche nach Nahrung für ihren Bienenstock und ihre Bienenkönigin von Geruch und Farbe bestimmter Pflanzen angezogen werden. Sie sammeln den Nektar, den die Pflanze absondert und sorgen nebenbei für deren Fortbestehen. Außerdem sammeln die Bienchen den sogenannten Honigtau, ein Ausscheidungsprodukt von Läusen, die sich von Pflanzensäften ernähren.
Hell oder dunkel
Klee-, Raps-, Lindenblüten- und Honig von Frühlingsblumen zählen zu den Blütenhonigen. Diese Honige haben eine sehr helle Farbe sowie ein sehr feines, mildes und manchmal fruchtiges Aroma. Honig, der aus Sommerblüten entsteht, hat eine dunklere Farbe und schmeckt intensiver. Honig aus Honigtau wird als Waldhonig bezeichnet und schmeckt würzig. Insgesamt werden etwa 20 verschiedene Honigsorten unterschieden.
Flüssig oder fest
Honig kann dünnflüssig oder fest sein. Beim Schleudern ist er noch klar und fließt ins Glas. Mit der Zeit wird er fest, weil der in hoher Menge enthaltene Traubenzucker „kandiert“. Wie lange es dauert, bis der Honig dickflüssig wird und kandiert, hängt von der Sorte ab. Raps- und Löwenzahnhonig kandieren schnell, Honig von Akazie, Esskastanie und Waldhonig kandieren sehr langsam.
Kalt geschleudert
Um den Honig aus den Waben zu lösen, wird er herausgeschleudert. Das geschieht in kaltem Zustand. Würde man ihn erwärmen, schmölze das Wachs und würde die Waben verkleben. Daher ist Honig immer kalt geschleudert, es ist also kein Qualitätskriterium, wie mancher industrielle Hersteller vermitteln will. Minderwertiger Honig wird nach dem Schleudern erhitzt, damit er nicht so schnell kristallisiert.
Zuckerhaltig
Honig enthält etwa 35 bis 40 Prozent Fruchtzucker (Fruktose) und etwa 30 bis 35 Prozent Traubenzucker (Glukose). Dazu kommen Malzzucker (Maltose), Saccharose und weitere Mehrfach- bzw. Doppelzucker. Blütenhonige enthalten bis zu 80 Prozent Zucker, Honigtauhonige weisen nur etwa 60 Prozent auf. Außer Zucker enthält Honig bis zu 20 Prozent Wasser, etliche Vitamine und Mineralstoffe sowie Enzyme und Inhibine, die antibiotisch wirken.
Scheibchenweise
Scheibenhonig ist etwas Besonderes und für viele die Delikatesse unter den Honigen. Denn hier haben die Bienen in den frischen Waben Heidehonig eingelagert. Die gesamte Wabe wird entnommen. Sie wird in sehr dünne Scheiben geschnitten. Ganz frisch ist das Wachs so dünn, dass es sogar mitgegessen werden kann. Hierbei sollte es sich am besten um Honig aus Bio-Imkerei handeln.
Honig in der Küche
Zu bestimmten Speisen passen bestimmte Honigsorten. So passt Kastanienhonig zu Fleischgerichten, Akazien- und Sonnenblumenhonig zu Gemüse; Akazie, Heide und Raps verfeinern Suppen und Saucen; Sonnenblume, Akazie und Thymian das Salatdressing. Für Gebäck empfehlen sich Akazie, Heide, Lavendel und Lindenblüte, Obst mag auch Klee- und Orangenblütenhonig.
Summer cum Laude
Die Bienen auf dem Campus der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im Frankfurter Nordend haben für ihre Arbeit die Auszeichnung „Summer cum laude“ erhalten, angelehnt an die akademische Auszeichnung Summa cum laude. Sie haben durch ihre Arbeit 90 Gläser Sommerhonig zu 250 Gramm eingebracht. Der Honig wird zu besonderen Gelegenheiten verschenkt.
Honig-Marinade
Aus Olivenöl, Dijonsenf, Honig und Sojasauce im Verhältnis 5:3:1 eine Marinade rühren. Mit 1 TL frisch gehackten Rosmarinnadeln oder Thymianblättchen mischen. Geeignet zum Einlegen von hellem Fleisch und Geflügel oder zum Bestreichen vor und während des Bratens.