Es ist Messezeit. Eigentlich. Wenn da nicht die Corona-Pandemie unser aller Leben einschränken würde und digitale Alternativen zum großen „Messeloch“ gefragter denn je sind. Akteure der Branche fragen sich daher zurecht, ob die Entwicklung der digitalen Messeformate vielleicht sogar das baldige Ende der Präsenzmessen einläutet?
Normalerweise säßen wir jetzt auf gepackten Koffern und Kisten, die Kalender randvoll mit Messeterminen, voller Vorfreude auf das, was die Gastrobranche in den riesigen Messehallen Neues zu bieten hat. Doch es wird nichts draus – auch im Jahr 2 der Coronakrise fällt die große Messesause aus. Die Hamburger Internorga – internationale Leitmesse für den Außer-Haus-Markt – kann wegen der Pandemie schon zum zweiten Mal in Folge nicht als Präsenzmesse stattfinden. Alternativen sind gefragt. Und die haben sich gleich zwei Veranstalter für dieses Frühjahr überlegt.
Sowohl die Hamburg Messe als auch die Messe Stuttgart, Veranstalter der im Zweijahresturnus stattfindenden Intergastra mit IKA/Olympiade der Köche, legen als Ersatz im März 2021 digitale Formate auf. Die Intergastra digital der Messe Stuttgart findet derzeit vom 8. bis 10. März statt – die IDX_FS International Digital Food Services Expo der Hamburg Messe geht eine Woche später vom 15. bis 17. März an den Start. Somit weht doch noch ein Hauch von Messefeeling durch das Gastgewerbe - doch wie steht es um die digitalen Messen? Wird das baldige Ende der Präsenzmessen eingeläutet?
Digital schafft weniger Nutzen
Nach Recherchen unserer Redaktion in unserem aktuellen Titelthema der KÜCHE 3 sieht es danach allerdings nicht aus – zu verhalten ist die Reaktion der Branchenakteure, die wir dazu befragt haben. Sie spiegeln im Großen und Ganzen das wider, was auch der AUMA – Verband der deutschen Messwirtschaft – im Januar 2021 im Rahmen einer Umfrage unter 427 ausstellenden Unternehmen, die bereits Erfahrungen mit digitalen Messen gesammelt haben, feststellen musste.
Auf den Punkt gebracht, gaben die vom AUMA Befragten im vierten Quartal des vergangenen Jahres zu Protokoll, dass digitale Events zwar aktuell eine wichtige Ersatzfunktion erfüllen, sie aber deutlich geringeren Nutzen erzielen als physische Messen. Allerdings: Bei der AUMA-Umfrage wurden keine Unternehmen aus dem Gastgewerbe befragt – Zielgruppe waren vielmehr Firmen aus Maschinenbau, Elektrotechnik und Elektronik. Dass die Zweifel am Nutzen von digitalen Messeformaten gerade bei technisch orientierten Unternehmen ausgeprägt ist, lässt jedoch aufhorchen und hat Aussagekraft über die Zielgruppe hinaus.
So gaben mehr als 50 Prozent der vom AUMA Befragten an, bereits direkte Erfahrungen mit digitalen Formaten gesammelt zu haben. 17 Prozent nutzen gegenwärtig wegen der zahlreichen Messeabsagen auch digitale Events, doch sie wollen dieses Engagement umgehend einstellen, wenn physische Messen wieder stattfinden können. 48 Prozent wollen künftig auf Präsenzmessen setzen und zugleich digitale Ergänzungen nutzen. 14 Prozent der Befragten sehen rein digitale Events selbst dann nicht als Alternative, wenn keine physischen Messen stattfinden können. Es sind übersichtliche 21 Prozent, die virtuelle Präsentationen dauerhaft als ernsthafte Alternative zu realen Messen betrachten.
Den vollständigen Artikel finden Sie in KÜCHE 3/2021. Noch kein Abo? Dann hier entlang.