Der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI) hat eine Kampagne neu aufgelegt, die sich gegen den Einsatz von Haushaltsküchengeräten für den privaten Gebrauch in der Profiküche richtet.
HKI-Sprecher Adrian Brändle kann durchaus nachvollziehen, dass der eine oder andere Küchenprofi auf private Haushaltsgeräte setzt. Schließlich kosten Haushaltsgeräte in der Anschaffung normalerweise weniger als Profi-Ware. Aber dennoch hält der HKI-Mann das für eine Milchmädchenrechnung, die bei perspektivischer Betrachtung nicht wirklich aufgeht: „Gewerbliche Küchenmaschinen verarbeiten jeden Tag große Mengen, wenn nötig über Stunden hinweg. Doch Haushaltsgeräte sind auf den haushaltsüblichen Gebrauch ausgerichtet und auch nur dafür konstruiert.“
Haushaltsgeräte verarbeiten also für kurze Zeit kleine Mengen, und das im Übrigen verhältnismäßig selten. Das bedeutet, dass solche Geräte im gewerblichen Betrieb schnell an ihre Grenzen stoßen und überlastet sind. Die Folge davon: Die Ausfallquote ist hoch und die Produkt-Lebensdauer kurz. Besonders störend kann sich das auswirken, wenn das Gerät zu Spitzenzeiten den Geist aufgibt.
Adrian Brändle erläutert zur noch besseren Erklärung, woraus die Komponenten und speziell das Getriebe eines gewerblichen Gerätes gefertigt werden. Das sind nämlich robuste, hochwertige und langlebige Werkstoffe. Hingegen ist das bei Haushaltsgeräten zumeist nicht der Fall.
Unfallverhütungsvorschriften müssen beachtet werden
Die Gefahr: Bei Überlastung kann es zu Abrieb oder sogar Bruch im Getriebe oder anderen Bestandteilen führen. Nicht ausgeschlossen ist es in diesem Zusammenhang, dass dieser Abrieb beziehungsweise die Bruchstücke in das Lebensmittel gelangen. Der Gast kann gefährdet werden – und der Betreiber des Lokals müsste im Falle eines Falles in Haftung gehen.
Ein weiterer Aspekt: Die hochwertigen Materialien wie Edelstahl sorgen dafür, dass die Geräte für den gewerblichen Bereich robust und reinigungsfreundlich sind. Die Konstruktionen können leicht auseinandergenommen und wieder zusammengebaut werden; außerdem eignen sie sich für Spülmaschinen. „Das alles fördert die Lebensmittelsicherheit“, betont Adrian Brändle.
Für das Verwenden gewerblicher Geräte sprechen nach Auffassung Brändles noch weitere Argumente. Der Garantie-Anspruch und die Gewährleistung wären solche Gründe. Der Lokal-Chef kann auf seinem Schaden sitzen bleiben, wenn er Geräte nicht sachgemäß nutzt.
Und dann wären da auch noch die gesetzlichen Unfallverhütungsvorschriften. Deren Basis in der Profi-Küche ist, dass private Geräte im privaten Bereich zum Zuge kommen und gewerbliche im gewerblichen. Verstöße können teuer werden, weil hohe Bußgelder drohen. Selbst Gefängnisstrafen sind unter bestimmten Umständen denkbar.