Drei Mythen bei der Einführung digitaler Tools

Viele Sorgen von Gastronomen unbegründet: Lothar Menge, Geschäftsführer von Kollex, gibt Tipps im Umgang mit digitalen Tools. Foto: Unsplash/Brooke Cagle
Redaktion 27.10.2021 MAGAZIN  |  Küchenmanagement  |  AKTUELLES  |  News

Kochen, Servieren, Einkauf, Buchhaltung, Bestellung und Personalplanung – ein Balanceakt, dem sich viele Gastronomen stellen müssen. Viele dieser Abläufe können durch digitale Helfer vereinfacht werden, doch viele Betriebe scheuen sich vor einer Umstellung. Wir klären über Mythen digitaler Lösungen auf.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule Heilbronn hat das Berliner Tech-Start-up Kollex eine Studie mit über 1.000 Teilnehmer*innen aus der Gastronomie und Hotellerie zur Digitalisierung der Branche durchgeführt. Abgefragt wurden unter anderem Hürden, die die Einführung neuer digitaler Systeme im Betrieb verhindern oder erschweren. Lothar Menge, Geschäftsführer von Kollex, versicherte, viele Sorgen seien unbegründet und entpuppten sich als Mythen. Über die wichtigsten klären wir auf.

Mythos 1: „Da kommen hohe Kosten auf mich zu!“
"Es gibt viele Betriebe, die zwar wissen, dass sie digitale Tools nötig haben, allerdings den finanziellen Aufwand scheuen“, erklärt Lothar Menge. Demnach sind 46 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Einführung digitaler Systeme kostenintensiv ist. Dabei sei bei den meisten Anbietern keine neue Hardware erforderlich, weiß Menge. Gastronomiebetreibende können in den meisten Fällen bereits vorhandene Smartphones, Tablets oder Computer verwenden und auch die Software-Kosten seien in der Regel nicht hoch. „Viele Tools sind gratis. Bei anderen erleichtert eine kostenlose Testphase den Einstieg“, so Menge weiter. Oftmals seien es nur optionale Erweiterungen, die kostenpflichtig sind. „Die Scheu vor ausufernden Kosten ist also unbegründet.“

Lothar Menges Tipp zu Mythos 1: „Investitionen in die Digitalisierung können sich Gastronom*innen erstatten lassen, einmalig bis zu 20.000 Euro. Anträge können noch bis zum 31. Oktober 2021 eingereicht werden.“ 

Mythos 2: „Ich habe keine Zeit und nicht die notwendigen IT-Kenntnisse für digitale Tools.“
Die Gastro-Digitalstudie kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass 42 Prozent der Befragten einen hohen Aufwand bei der Einführung digitaler Systeme befürchten. 40 Prozent sehen zudem fehlende IT-Kenntnisse beim Personal als Hürde. „Eine intuitive Bedienung ermöglicht es den Betrieben, die Umstellungszeit ihres Personals möglichst kleinzuhalten und sorgt für einen reibungslosen Übergang“, so Menge. Ein weiterer Vorteil: Die Nutzung digitaler Helfer sind ort- und zeitunabhängig. So sind Gastronom*innen nicht an die Servicezeiten Ihrer Lieferanten gebunden.

Lothar Menge rät zu Mythos 2: „36 Prozent der Gastronom*innen und Hoteliers gaben an, dass fehlende Beratung und Einführung und Nutzung der Anwendungen die Einführung digitaler Systeme erschweren. Wünschen Nutzer*innen Unterstützung, bieten die meisten Unternehmen auch Schulungen, Webinare oder Erklärvideos an und sind zudem per Kundensupport telefonisch zu erreichen.“

Mythos 3: „Ich bin mir unsicher, was mit meinen Daten passiert.“
Seit Mai 2018 gibt es europaweit die Datenschutzverordnung (DSGVO), die alle Firmen zur strengen Einhaltung des Datenschutzes verpflichtet. Generell gilt, dass personenbezogene Angaben ohne Rechtsgrundlage nicht an Dritte weitergegeben werden dürften. Arbeitet ein Restaurant mit einem Service für Personalplanung zusammen, unterliegen natürlich auch diese Informationen der DSGVO.

Der Experte empfiehlt zu Mythos 3: „Neutralität gegenüber Herstellern und Händlern ist ein wichtiger Grundwert für uns. Das schließt auch ein, sich nicht durch die Weitergabe von Bestelldaten Vorteile zu verschaffen – diese werden lediglich zwischen den Lieferanten und Kund*innen übermittelt und nicht an andere weitergegeben.“

Fazit: Digitale Helfer halten den Rücken frei
Über den Einsatz von digitalen Anwendungen und Services gibt es noch immer viele Mythen, stellt Menge fest und empfiehlt: „Am besten einfach einmal ausprobieren, denn der Großteil an Tools ist kostenlos und die Bedienung spielend einfach.“ Diese eingesparte Zeit können Gastronom*innen dann ihren Gästen widmen, empfiehlt der Experte.

www.kollex.de