VKD-Präsident Daniel Schade im Interview zum Erfolg der 26. IKA/Olympiade der Köche, seinen ganz persönlichen IKA-Highlights und der Zukunft der deutschen Nationalmannschaften.
KÜCHE: Am 7. Februar ist die 26. IKA/Olympiade der Köche in Stuttgart mit der großen Preisverleihung und Auszeichnung der Olympiasieger 2024 zu Ende gegangen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Ablauf der diesjährigen Kocholympiade?
DANIEL SCHADE: Meine und unsere große Zufriedenheit als Veranstalter der IKA basiert nicht zuletzt auf den zahlreichen positiven Rückmeldungen, die uns im Nachgang national wie international erreicht haben. Ob teilnehmende Teams aus aller Welt, die Fans, Gäste und Medienvertreter:innen oder unsere Partner, die uns unterstützt haben: Das Feedback ist durchweg sehr positiv und hat uns mehr als gefreut. Man kann sagen, in den Hallen C1 und C2 des ICS International Congress Centers lief es richtig rund. Dazu hat nicht zuletzt die sehr gute, harmonische Zusammenarbeit aller ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus den Reihen des VKD beigetragen. Bei einer IKA gibt es so viele unterschiedliche Themen, Begegnungen und Programmpunkte, die es nun gilt, in der Rückschau zu betrachten und für die nächste IKA 2028 einzuordnen. Für diesen Prozess werden wir uns die notwendige Zeit nehmen, um mit den Erfahrungen der 26. IKA die kommende zu planen. Der VKD ist und bleibt dabei offen für Kooperationen mit starken Branchenpartnern.
Was waren Ihre ganz persönlichen IKA-Highlights?
Der vermutlich emotionalste Moment in meiner bisherigen Verbandsarbeit überhaupt war, dass ich beim Einmarsch der Nationen die IKA-Flamme entzünden durfte. Es war mir persönlich eine sehr große Ehre und diesen Augenblick werde ich wohl niemals vergessen. Sehr schön fand ich außerdem die Momente, in denen sich Teams aus ganzem Herzen über eine Medaille freuen konnten, auch wenn es „nur“ eine bronzene war. Hier ist mir vor allem das Team Island in Erinnerung geblieben.
Der Blick auf die Olympiasieger in den vier Hauptkategorien National, Jugendnational, Community Catering und Regionalteams offenbart einmal mehr den Erfolg der skandinavischen Mannschaften, die sich auch gegen den Weltmeister Schweiz behaupten konnten. Warum landen gerade die skandinavischen Teams bei der IKA so häufig auf dem Siegertreppchen?
Die IKA hat auch in ihrer 26. Auflage erneut bewiesen, welchen enormen Stellenwert sie weltweit in der Community des Wettbewerbskochens hat und wie fokussiert die Mannschaften aus aller Welt nach Stuttgart gereist sind. Auf welchem hohen Trainingsstand die Teams tatsächlich waren, haben wir dann bei den Gesamtwertungen gesehen. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich und betreffen unter anderem Art und Umfang der Trainingsmöglichkeiten sowie zum Teil auch die Finanzierung der Teams. Zu den Erfolgsgeschichten und Wahrheiten der 26. IKA gehört, dass Südkorea einen Überraschungssieg bei den Regionalmannschaften erreicht hat und die „skandinavischen Medaillen“ in der Kategorie Nationalmannschaften diesmal an Finnland und Island gingen.
Die deutsche Jugendnationalmannschaft konnte ihren fünften Platz aus 2020 in der Gesamtwertung verteidigen, die deutsche Nationalmannschaft kam diesmal auf Rang 9 (2020: Rang 6). Wie zufrieden sind Sie mit dem Abschneiden der beiden Teams?
Ich persönlich freue mich über jeden Erfolg der deutschen Teams und finde, dass wir sehr stolz sein können, dass beide Mannschaften sich erneut in die Top Ten der Welt gekocht haben. Die Jugendnational hat mit Doppelgold wichtige Zeichen gesetzt für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft von Team Germany. Ich fühle mit den Mitgliedern der Nationalmannschaft, die nach Stuttgart gekommen sind, um zweimal Gold zu kochen und mit einem Doppelsilber nach Hause gefahren sind. Vor dem Hintergrund einer sehr starken internationalen Konkurrenz ist und bleibt dies aber ein sehr gutes Ergebnis. Dahinter verbergen sich monatelange Trainings sowie ein außerordentliches Engagement jedes und jeder Einzelnen – das ist aller Ehren wert und verdient unsere Bewunderung.
Nach der IKA ist vor der IKA: Nach sieben Jahren hat Ronny Pietzner sein Amt als Teammanager der deutschen National- und Jugendnationalmannschaft niedergelegt und auch Teamtrainer Mike Wieser macht nicht weiter. Wie geht es mit Blick auf die nächste Weltmeisterschaft in Luxemburg weiter?
Bevor wir gemeinsam über die Besetzung im Team und neue Verantwortliche sprechen, ist es mir wichtig, das große Engagement und die geleistete Arbeit der bisherigen zu würdigen. Unter der Leitung von Ronny Pietzner und Mike Wieser haben die Mannschaften bemerkenswerte Leistungen erbracht. Jetzt freuen wir uns erst einmal über den amtierenden Europameister aus Deutschland, Andreas Schoibl, der im Herbst gemeinsam mit Anton Stumpf beim internationalen Finale Global Chefs Challenge in Singapur antritt. Unsere Daumen für die Weltmeisterschaft sind gedrückt.
Vielen Dank für das Gespräch.