In ihrem zwölften Food Report unterzieht Hanni Rützler das deutsche Ernährungssystem erneut einer umfassenden Analyse und leitet daraus esskulturelle Entwicklungen ab. Denn Trends sind für die Ernährungswissenschaftlerin keine kurzlebigen Moden, sondern „Problemlöser“.
Carneficionados und Vegourmets
Der Trend zu pflanzlichen Fleischalternativen löst Gegentrends aus. Carneficionados meiden Fleisch aus standardisierter, industrieller Produktion ebenso wie Plant-based-Food. Statt veganer Ersatzprodukte geht es hier darum, aus Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchten und Kräutern originelle Gerichte zu kreieren.Re-use und Zero Waste
Der Trend Re-use-Food betont die kreative Verwertung von Lebensmittelresten und die Aufklärung über Mindesthaltbarkeitsdaten, während Zero Waste die gesamte Lebensmittelproduktionskette ins Visier nimmt. Unverpackt-Initiativen und Einkaufen direkt ab Hof fördern den bedarfsgerechten Einkauf und reduzieren Verpackungsmüll.Regenerative Food
Dieser Trend rückt den Ackerboden in den Mittelpunkt, um den Einfluss der Landwirtschaft auf den Klimawandel zu minimieren und ein gesundes Ökosystem zu schaffen. Regenerative Landwirtschaft setzt auf organische statt synthetische Düngung und auf Fruchtfolgen, die die Biodiversität fördern.