Der Next Chef Award gehörte auch in diesem Jahr wieder zu den viel beachteten Programm-Highlights der Internorga. Der Wettbewerb, dessen Initiator und Schirmherr Starkoch Johann Lafer ist, wird seit 2016 live auf der Messe ausgetragen und gilt als wichtiges Karrieresprungbrett für junge Kochtalente. In einem anspruchsvollen Finale sicherte sich Gedion Beckmann aus Hamburg den begehrten Titel „Next Chef 2025“.
Diesen Moment wird Gedion Beckmann so schnell nicht vergessen: Nach einem nervenaufreibenden Finale, in dem er sich gegen die harte Konkurrenz von fünf weiteren Finalisten durchsetzen musste, kürte Johann Lafer den Patissier aus dem Hamburger Restaurant „Der Player“ am 17. März auf der Internorga zum „Next Chef 2025“. Mit 226 von 360 möglichen Gesamtpunkten lag der 23-Jährige in der Bewertung der hochkarätig besetzten Fachjury deutlich vorn – und konnte es zunächst selbst kaum glauben.
Noch kurz vor der Preisverleihung war Gedion alles andere als siegessicher: „Ich bin semi-zufrieden“, bewertete er seine Leistung im Finale auf Nachfrage des Moderators. Und das lag vor allem am Schwierigkeitsgrad von Johann Lafers Tellergericht, das die sechs Finalisten ohne Rezept in nur 60 Minuten möglichst perfekt nachkochen sollten: Kalbsfilet mit eingearbeiteter Jakobsmuschel, bei 54,5 Grad sous-vide gegart, dazu ein Krautwickel aus Spitzkohl, eine zweifach panierte, bei 170 Grad ausgebackene Kartoffelpraline, gepickelte Zwiebel, etwas Sakura-Kresse, als Sauce eine Emulsion aus Kampot-Pfeffer und Estragon.
Der Wettbewerb: Johanns Messlatte
Bevor die Uhr lief, hatten die sechs männlichen Finalisten – alle zwischen 22 und 26 Jahre alt – 20 Minuten Zeit, um Lafers Gericht zu probieren, die Zutaten zu identifizieren, sie in einem nachgebauten Shop, der neben ihren Kochstationen aufgebaut war, zu besorgen und sich Notizen zur Zubereitung zu machen. Dann gab Lafer das Startsignal – 60 Minuten und keine Sekunde länger! Das sei ganz schön schwierig gewesen „wegen der komplizierten Elemente auf dem Teller, vor allem das Fleisch, und generell habe ich noch nicht so viel mit Jakobsmuscheln gearbeitet“, so Gedion Beckmanns Fazit. Mitbewerber Markus Suntinger von der „Bonvivant Cocktail Bar“ in Berlin, der im Finale den 3. Platz belegte, weiß genau, was der Kollege damit meint: „Es war wirklich knackig mit der einen Stunde und dem Sous-vide-Garen“. Handwerklich anspruchsvoll das Ganze, versichert auch Yves Knittlmayer, Sous-Chef im neu eröffneten „Pink – das Restaurant“ in Hülzweiler, der sich den zweiten Platz sicherte.