Kleine Warenkunde: Basilikum

Basilikum wirkt appetitanregend: In der Vorspeise kann es also für guten Umsatz sorgen. Foto: Pexels
Sylvia Winnewisser 05.08.2024 MAGAZIN  |  Kochkunst

Die Heimat des Kultkrauts Basilikum liegt vermutlich in Asien: Indien und Afghanistan werden genannt. Von Asien aus gelangte die Pflanze nach Europa. Die Griechen gaben ihr den Namen „Basilikon“, was „königlich“ bedeutet, und hatten sie im Gepäck, als sie nach Italien einwanderten. Unsere kleine Warenkunde informiert.

GLOBAL PLAYER
In fast jedem Erdteil hat Basilikum Vertreter seiner Art angesiedelt. Von Zitronenbasilikum, Genueser und italienischem Basilikum (großblättrig) über zypriotisches Strauch-, griechisches Buschbasilikum und Basilikum aus der Provence bis hin zu Thai-Basilikum (kleinblättrig), dem indischen Tulsi-Basilikum, türkischem, kubanischem, afrikanischem und russischem Basilikum. Für Liebhaber und Hobbygärtner stehen etwa 60 Sorten an Saatgutvielfalt zur Auswahl.

DUFTEND
Der Lippenblütler verströmt einen intensiven Duft. Auch hier erweist sich das Gewürz als „Global Player“. Die Duftnoten reichen von Melisse und Minze über Pfeffer und Curry bis hin zu Zitrone, Kampfer, Jasmin, Nelke, Anis und Thymian – je nach Art und Zustand der Pflanze. Getrocknet hat sie hingegen kaum noch Aroma. Am intensivsten ist das Aroma der Blätter kurz vor dem Aufblühen der kleinen weißen Blüten an den Stängelspitzen. 

WINTER-FRISCH
Das schnell wachsende Basilikum fühlt sich im Sommer draußen im Balkonkasten oder Gartenbeet an einem sonnigen, windgeschützten Platz am wohlsten. Im Winter liebt es mäßige Temperaturen von 15 bis 20 Grad im geräumigen Topf auf der Fensterbank. Dazu viel Licht und eine hohe Luftfeuchtigkeit – dann klappt es auch mit der Ernte in der kalten Jahreszeit. Feststeht: Frost verträgt das einjährige Kraut gar nicht. 

MEHR BRINGT MEHR
Basilikum wächst umso mehr, je mehr davon genommen wird. Heißt: Neue Blätter werden nur dann gebildet, wenn die Pflanzen durch kräftiges Ernten am Blühen gehindert werden. Tipp vom Gärtner: Nie einzelne Blätter pflücken. Bei Basilikum am besten immer den oberen Blätterkranz abzupfen, daraus wachsen dann schnell neue Triebe und man hat länger etwas vom aromatischen Pflänzchen. 

IN DER KÜCHE
Das königliche Kraut ist heute aus den Küchen der Welt nicht wegzudenken. Gibt es Speisen doch einen unvergleichlich aromatischen Geschmack – egal, ob im Salat, in der Suppe, als Brotaufstrich, im Risotto, zu Pasta, Fisch oder Fleisch oder in der ausgefallenen Süßspeise, wie einem Basilikumsorbet sowie zu Erdbeeren. Mitkochen jedoch vermeiden, da sonst das Aroma leidet. Wer viel braucht und in Mengen auf dem Markt kauft: Tiefgrüne Blätter bedeuten gute Qualität. 

IMMER VORRÄTIG
Durch Einfrieren kann man Basilikum haltbar machen, doch einige Töpfchen mit frischem Kraut auf der Fensterbank sind noch besser. Haltbar und schmackhafter ist es mit Knoblauch und Olivenöl zu einer Paste verarbeitet. Diese verfeinert zum Beispiel Suppen („Soup au pistou“ lieben die Franzosen). Mit gehackten Pinienkernen und geriebenem Pecorino wird aus der Paste ein italienisches Pesto. Blätter und Stängel in neutrales Öl eingelegt, ergeben ein aromatisches Öl. 

BASILIKUM-SUPPE
Knoblauch und Zwiebel in Öl andünsten, mit Gemüsebrühe, etwas Weißwein und Sahne ablöschen. 1-2 Bund Basilikum (nur die Blätter) zupfen und in die Suppe geben. Alles im Mixer fein mixen und abschmecken.