Anthony Sarpong meldet Insolvenz an

Anthony Sarpong in besseren Zeiten: Anfang Oktober musste der Sternekoch Insolvenz anmelden – Foto: Anthony’s Kitchen
Redaktion 09.10.2024 MAGAZIN  |  Kochkunst  |  AKTUELLES  |  News

Das Sternerestaurant „Anthony's Kitchen“ in Meerbusch ist insolvent, wie der vorläufig eingesetzte Insolvenzverwalter von der Kanzlei KKN aus Düsseldorf am 8. Oktober über eine Kommunikationsagentur mitteilte. Der Restaurantbetrieb läuft trotz Insolvenz weiter.

Modern, innovativ und nachhaltig, so lässt sich Anthony Sarpongs Küche, für die er vom Guide Michelin 2018 mit einem roten und 2021 mit einem grünen Stern ausgezeichnet wurde, treffend beschreiben (s. Beitrag in KÜCHE 5/22). Erst letzte Woche war der Spitzenkoch einer der Attraktionen auf der Rolling Pin Convention in Düsseldorf, wo er mit seinem Team via Live-Cooking aromenreiche Kreationen aus der Küche Ghanas vorstellte. Doch offenbar hatte sich Sarpong, der zu den 100 besten Chefköchen Deutschlands gezählt wird, mit der Vielzahl seiner Aktivitäten übernommen. „Durch die vielen Engagements habe ich mein eigenes Lokal 'Anthony's Kitchen' ein wenig aus den Augen verloren", wird der Koch in der Agenturmitteilung des Insolvenzverwalters zitiert. Um die hohen Betriebskosten zu decken, habe er versucht, diese durch weitere Einnahmequellen, wie etwa durch Kochkurse, Online-Shops, Catering, Events und dem Engagement in weiteren Lokalen zu kompensieren. Letztlich sei es zu viel geworden. Sarpong habe die Zeit gefehlt, sich angemessen um sein eigenes Lokal zu kümmern, heißt es weiter.

Restaurant bleibt vorläufig geöffnet

Laut Insolvenzverwalter soll der Restaurantbetrieb von Anthony’s Kitchen zunächst uneingeschränkt weiter laufen. Das Restaurant bleibe zu den gewohnten Öffnungszeiten wie bisher geöffnet, auf bestehende Tischreservierungen habe die Insolvenz keinen Einfluss, heißt es in der Agenturmitteilung. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien durch das Insolvenzgeld zunächst gesichert. "Mein Ziel ist es nun, mich zukünftig vollumfänglich auf mein eigenes Lokal zu fokussieren", wird Sarpong in der Mitteilung zitiert. „Für mich ist Kochen mehr als nur ein Beruf."