Verändertes Verbraucher- und Konsumverhalten hat zur Folge, dass der Außer-Haus-Markt mehr denn je im Wandel ist. Welche Trends aktuell und künftig für die Gastronomie relevant sind, zeigt der Branchenreport „Foodzoom 2022”.
Karin Tischer, Food-Trendforscherin und Inhaberin des Forschungs- und Entwicklungsinstituts Food & More in Kaarst, analysierte im Auftrag der Internorga aktuelle Entwicklungen im internationalen Außer-Haus-Markt. Ihr Fazit: Kaum eine Branche ist so dynamisch wie der Außer-Haus-Markt. Der veröffentlichte Branchenreport greift vier Themenbereiche auf, die die Gastronomie, Hotellerie, Bäckereien und Konditoreien aktuell und künftig bewegen sollen.
Trend 1: Taste Unlimited – die Lust auf Genuss und Geschmack
Laut dem Bericht sind Gäste heutzutage besser informiert und haben höhere Erwartungen an Geschmack und Qualität. Im Trend liegen neue geschmackliche Erlebniswelten wie internationale Gerichte, die mit regionalen Zutaten zubereitet werden. Beispielsweise heimische Hersteller, die sich auf aus dem Ausland bekannte Lebensmittel spezialisiert haben wie Büffelmozzarella oder Quinoa aus der Region.
Außerdem spielen kreative Marinaden, Würzmischungen oder exotische Gewürze zunehmend eine Hauptrolle. Die Wiederentdeckung der Fermentation trägt maßgeblich zur Geschmacksintensivierung von Speisen bei. Darüber hinaus sollen spannende Neuentdeckungen den Markt nachhaltig beleben. Eines der jüngsten Beispiele ist die Pinsa, die als Pizza-Alternative in Europa auf Erfolgskurs ist.
Trend 2: Digiversum – die digitale Welt des Außer-Haus-Marktes
Der Internorga Foodzoom zeigt auf, dass die Digitalisierung bereits im Alltag der Gastronomie und Hotellerie angekommen ist. Ob in der Planung von Take-away und Delivery, der Prozessoptimierung in Küchen oder bei der Kompensation des Personalmangels – ohne digitale Unterstützung lässt sich ein nachhaltiges, effizientes und zukunftsorientiertes Business nicht mehr realisieren, stellt Karin Tischer klar. Nicht nur Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz, Automatisierung und Robotik, sondern auch Augmented Reality (erweiterte Realität) sollen die Gastro-Welt künftig prägen.
Trend 3: Gesundheitssensorik – Gesundheit darf schmecken
Gerade in Pandemie-Zeiten ist die Nachfrage nach Speisen, die für Energie und Vitalität sorgen, gestiegen. Pflanzenbasierte, vegane und vegetarische Produkte sind etabliert und auch die Gastronomie trägt dem Trend mit einem wachsenden Angebot Rechnung. Neben den bereits bekannten pflanzlichen Alternativen für Fleisch, Wurst und Geflügel haben sich vegane Alternativen für Fischprodukte durchsetzen können. Derzeit erobern beispielsweise Produkte aus Algen den Markt, die für Kreativität auf dem Teller sorgen. Der Trend „Back to Nature“ setzt auf die Verwendung natürlicher pflanzlicher Zutaten – ohne Zusatzstoffe und den Nachbau von tierischen Produkten
Trend 4: Nachhaltigkeit – das Profilierungs-Battle
Nachhaltigkeit ist in aller Munde und hat sich rund um den Globus zum Megatrend entwickelt. Angetrieben durch direkte und verheerende Folgen des Klimawandels, wurde ein Umdenken innerhalb der Gesellschaft und Wirtschaft losgetreten. Egal, ob Waste Management, wiederverwertbare Verpackungsmaterialien oder ressourcenschonendes Wirtschaften – Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten von den Unternehmen Lösungen.
Für die Gastronomie und Hotellerie bedeutet dies, einmal mehr kreative Lösungen zu etablieren. Pfandbecher oder -schüsseln für Delivery und Take-away sowie Kleiderbügel, Servietten oder Bestecktaschen aus nachwachsenden Rohstoffen haben laut Tischer Trend-Potenzial und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Weitere Food-Trends können Besuchende vom 30. April bis 4. Mai 2022 auf der Internorga in Hamburg im Trendforum Pink Cube (Übergang Halle B1.OG zu B2.OG, Stand B2.OG.093) entdecken. Dort präsentiert Karin Tischer Konzepte und Impressionen vom internationalen Außer-Haus-Markt.