12.000 Betriebsschließungen, Preissteigerungen von 15 Prozent, sinkende Umsätze und ein möglicher Abbau von Arbeitsplätzen stehen bevor, falls die Mehrwertsteuersenkung auf Speisen nicht beibehalten wird, zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga Bundesverband). Um dieses Szenario zu verhindern, ruft der Verband die Kampagne „Sieben Prozent müssen bleiben“ ins Leben.
Bei einer Heraufsetzung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent sehen sich laut einer aktuellen Dehoga-Umfrage 95,7 Prozent der Unternehmer gezwungen, ihre Preise um durchschnittlich 15,5 Prozent zu erhöhen. Dies hat zur Folge, dass 81,5 Prozent der Betriebe davon ausgehen, die Nachfrage würde stark (57,1 %) bis sehr stark (24,4 %) sinken. 86 Prozent der Unternehmer rechnen zudem damit, dass die Gäste stark (58,0 %) bis sehr stark (28,0 %) sparen würden. Damit einhergehend sagen 74 Prozent sinkende Nettoumsätze voraus. Die Frage, ob sie im Falle einer Mehrwertsteuererhöhung ihren Betrieb aufgeben müssten, wurde von 49,3 Prozent mit "wissen wir noch nicht" beantwortet, 43,8 Prozent verneinten die Frage. Fast 70 Prozent (67,7 %) würden ihre Investitionen reduzieren, sollten die 7 Prozent nicht beibehalten werden.
Erschwerend hinzu kommen für die Betriebe zudem die Nachwirkungen der Pandemie, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Die größte Herausforderung ist der Mitarbeitermangel, den 66,4 Prozent der Unternehmer als vorrangiges Problem nennen. Weitere Belastungen sind die Tilgung coronabedingter Kredite (40,4 %), der Investitionsstau (37,1 %) und die Wiederaufstockung der Rücklagen für das Alter (34,5 %).