Gastronomie in Niedersachsen: Aktuelle Studie mit konkreten Zahlen zur Krise

Nicht nur negative Folgen: Energiekrise und der Arbeitskräftemangel haben zu Anpassungen geführt, die sich positiv auswirken. Foto: Pakin Jarerndee/iStock/Getty Images
Redaktion 18.06.2024 AKTUELLES  |  News

Eine aktuelle Studie von Wirtschaftsgeografen der Universitäten Osnabrück und Heidelberg zeigt: Mehr als ein Drittel der Gastronomiebetriebe in Niedersachsen sind durch die Folgen von Corona-Pandemie, Arbeitskräftemangel, Energiekrise und Inflation in ihrer Existenz bedroht. Allerdings gehen fast genauso viele Betriebe gestärkt aus der Krise hervor.

„Rund 40 Prozent der Gastronomiebetriebe in Niedersachsen sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Allerdings geben auch rund 36 Prozent der Betriebe an, gestärkt aus der Krise hervorzugehen“, erklärt Philip Völlers vom Institut für Geografie der Universität Osnabrück. „Viele Betriebe haben die Schließzeiten während der Pandemie genutzt, um zu renovieren, Lieferservices einzurichten und ihr Marketing zu verbessern. Die positiven Effekte dieser Bewältigungsmaßnahmen überwiegen zum Teil die negativen Folgen der Pandemie für die Unternehmen“, so Völlers weiter. Auch die Energiekrise und der Arbeitskräftemangel haben zu Anpassungen geführt, die sich positiv auswirken: Maßnahmen zur Energieeffizienz oder Digitalisierung, optimierte Prozesse und angepasste Öffnungszeiten gegen den Fachkräftemangel. An einigen Standorten habe auch der Wegfall von Wettbewerbern die verbliebenen Betriebe gestärkt.

www.uni-osnabrueck.de 


ÜBER DIE STUDIE
Das Team um Prof. Dr. Martin Franz, Dr. Philip Verfürth und Philip Völlers vom Institut für Geografie der Universität Osnabrück sowie Dr. Thomas Neise von der Universität Heidelberg hat insgesamt 679 Gastronomiebetriebe mithilfe eines Fragebogens untersucht. Die Studie zum Thema „Krisenbewältigung und strategische Anpassung von Gastronomiebetrieben“ wird im Rahmen des Programms Pro Niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) gefördert. Aufbauend auf den Ergebnissen der Befragung werden aktuell qualitative Interviews mit Gastronom:innen sowie Expert:innen geführt, um tiefere Einblicke in deren Umgang mit Krisensituationen zu gewinnen.